das sind zwei unserer „PLUS-Punkte“, die eng mit unserem weiteren Engagement verbunden sind. Seit Mitte 2021 unterstützen wir die Schule „European International School (EIS) Cambodia“. Die Schule liegt etwa 10 km außerhalb von Phnom Penh in einem Vorort der Hauptstadt von Kambodscha und wurde im Mai 2019 eröffnet. Dieses sehr engagierte Projekt, dass Kinder vor Ort auf ihrem persönlichen Entwicklungsweg unterstützt, möchten wir Ihnen gerne näher vorstellen.
Soziales Engagement
Grenzenlos und international
Projekt „European International School Cambodia“
Eine Schule der NGO „Save Poor Children in Asia Organisation“ (SCAO), in der Kinder aus bedürftigen Familien für einen sehr geringen Monatsbeitrag (2,5 $) Englisch lernen konnten, wurde wegen fehlender Förderbeiträge zum Jahresende 2018 geschlossen. Um diese Lücke zu schließen und die Kinder vor Ort wieder unterstützen zu können, hat Reinhold Rörtgen daraufhin gemeinsam mit einem kambodschanischen Partner das Projekt „European International School Cambodia“ gestartet. Der lokale Partner hat ein Grundstück und die Lizenz besorgt und Reinhold hat in Deutschland das notwendige Geld für das Schulgebäude organisiert. Im Mai 2019 konnte die neue Schule, in der 6 Klassenräume zur Verfügung stehen, dann eröffnet werden.
Das Konzept des günstigen Englischunterrichts wurde beibehalten. In einer Präambel wurde festgelegt, dass der monatliche Beitrag deutlich unter den Privatschulen im Umfeld liegt und dass jedes 3. Kind einer Familie kostenlosen Unterricht bekommt. Außerdem sind Kinder aus bedürftigen Familien komplett von den Gebühren befreit.
Die Schülerinnen und Schüler haben pro Tag 1-2 Stunden Englischunterricht. Das ist eine Ergänzung zum Unterricht in den staatlichen Schulen, in denen kein Englisch unterrichtet wird. Die Lehrerinnen konnten von der SCAO übernommen werden. Zum Schulstart bestand das Lehrerkollegium aus 5 Lehrerinnen und Reinhold Rörtgen.
Während der Corona-Pandemie musste der Präsenzunterricht einstellen werden. Da die meisten Schülerinnen und Schüler aus Familien mit geringem Einkommen stammen, haben die Schüler keinen Computer, was den online Unterricht deutlich erschwert hat. Die Schule konnten nur mit einem geringen Anteil der Schüler weiterarbeiten. Dank externer Unterstützung aus Deutschland konnte die Schule diese schwierige Zeit überstehen, ohne dass eine der Lehrerinnen freigestellt werden musste. Das war sehr wichtig, weil die Lehrerinnen mit ihrem Einkommen ihre Familie unterstützen.
Stories
Mai 2024: European International School Cambodia feiert das 5-jährige Bestehen

Es ist kaum zu glauben, aber im Mai dieses Jahres haben wir das 5-jaehrige Bestehen unserer Schule gefeiert.
Im Mai 2019 haben wir unser Projekt gestartet und unsere 1. Schule eröffnet. Die Schule löste damals eine Schule der Save Poor Children in Asia NGO (SCAO) ab, da diese wegen fehlender Spendengelder geschlossen werden musste.
Zum Start unserer Schule sind 66 Kinder aus der SCAO Schule zu uns übergewechselt und wir haben damals gehofft, dass wir es schaffen würden 100 Schülerinnen und Schüler zu bekommen. Wir, das waren zum Start unsere 3 Lehrerinnen und ich.
Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen, da wir innerhalb eines Jahres auf über 200 Schülerinnen und Schüler gewachsen sind. Dann kam Covid und damit das Verbot der Präsenzschulungen.
Wir hätten diese schwere Zeit niemals ohne die über LinkedIn gestartete Spendenaktion überstanden, da wir durch den Wechsel auf online Unterricht kaum Einnahmen hatten, wir den Schulbetrieb aber aufrechterhalten wollten.
Mein großer Dank gilt hierbei Knud Hensel, der mich bei dieser Aktion tatkräftig unterstützt hat und den Spendenaufruf auch privat weitergeleitet hat. Und natürlich geht auch ein großes Dankeschön, an alle Spenderinnen und Spender, die uns in dieser Zeit unterstützt haben.
Im Dezember 2021, genau an meinem Geburtstag, bekamen wir dann die Info, dass wir am nächsten Tag wieder öffnen dürfen. Ein tolles Geburtstagsgeschenk.
Die Schule wurde wieder eröffnet und die Schülerzahlen sind stetig gewachsen. Damit verbunden auch die Zahl der Lehrerinnen.
Für den Fall, dass jemand wissen möchte, warum wir nur Lehrerinnen haben. Es haben sich bisher nur Frauen bei uns beworben. Wobei beworben nicht ganz richtig ist, da viele der mittlerweile bei uns tätigen Lehrerinnen bei uns Schülerinnen waren oder es noch sind. Das bietet den großen Vorteil, dass sie den sozialen Grundgedanken der Schule kennengelernt und ihn verinnerlicht haben.
Mittlerweile hat die Schülerzahl die Marke von 400 überschritten und wir unterrichten pro Tag über 40 Unterrichtsstunden, in der Zeit von 8:00 Uhr morgens bis 9:00 Uhr abends

Auf dem Bild sieht man das Team der Lehrerinnen, inkl. unserer derzeitigen Volontärin, beim Abendessen zum 5-jaehrigen Bestehen.
Mit der aktuellen Zahl haben wir aber auch die Grenzen unserer Ressourcen erreicht. Ich unterrichte mittlerweile schon im Volontärs Haus, da in den Abendstunden die 6 Klassenräume im Schulgebäude ausgebucht sind. Das Gebäude kann nicht erweitert werden, da hilft nur ein zusätzliches Gebäude, aber das ist illusorisch, da wir immer noch den Kredit fürs derzeitige Gebäude abbezahlen.
Wir alle sind mit der derzeitigen Situation mehr als zufrieden. Die Lehrerinnen haben ein gesichertes Einkommen für ihre Ausbildung und ihren Lebensunterhalt und wir haben sehr viel Spaß gemeinsam.
Hinzu kommt, dass wir mit unseren beiden Sponsoren, der Plus Placement GmbH und der Plus Kompetenzcoaching GmbH, Partner haben, die der Schule 2 eine stabile finanzielle Basis geben und uns an Schule 1 zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen, den Schulalltag zu bereichern.

Mittlerweile kommen haben wir 2 Gruppen mit insgesamt 20 Schülerinnen und Schülern
Anfang Mai habe ich in Schule 1 eine Badminton AG eröffnet. Am Sonntag treffen wir uns mit Schülern aus meinen Klassen in einem nahegelegenen Sportcenter und spielen gemeinsam Badminton. Die Sponsorengelder haben mir ermöglicht, das notwendige Equipment zu kaufen.
Da das Sportangebot in Kambodscha deutlich eingeschränkter als in Deutschland ist und viele Kambodschaner nicht das Geld dafür haben, haben viele meiner Schüler bisher keinen Sport betrieben. Nun haben sie die Chance und sind wirklich begeistert. Wenn ich sie früher montags gefragt habe, was sie am Wochenende unternommen haben, habe ich fast durchgehend die Antwort „eat and sleep“ bekommen. Nun sagen sie mir, „we played Badminton, it was great“.
So kann man mit relativem geringem Aufwand den Kindern eine große Freude bereiten. Und das Dankeschön bekommt man direkt zurück, wenn man in die strahlenden Gesichter schaut.
Meinen kleinen Rückblick auf 5 Jahre EIS Cambodia möchte ich mit einem kleinen Fazit meinerseits beenden. Gefühlt sind es deutlich weniger als 5 Jahre, weil ich mich nie langweile und meine Schülerinnen und Schüler sowie meine Lehrerinnen mir täglich vor Augen führen, wie sinnvoll und erfolgreich unser Projekt ist. Ein paar wenige Personen konnten sich ein eigenes Bild vor Ort machen und alle haben mir gesagt, dass sie begeistert von unserer Arbeit sind und dass man mir ansehen kann, wie viel Spaß es mir bereitet.
Also, wer Lust und Zeit hat, bitte vorbeischauen, wir suchen noch weitere Volontäre. Bei Interesse, einfach bei mir melden.
Schöne Grüße aus dem fernen Kambodscha, alles Gute, bis bald
Reinhold
April 2023: Ein erfolgreiches Jahr 2022 und ein toller Start ins Jahr 2023

2022 war ein sehr erfolgreiches Jahr für die European International School Cambodia. Uns ist es nach dem Neustart sehr schnell gelungen die Schülerzahlen recht schnell auf über 300 Schülerinnen und Schüler zu steigern. Auf dem Foto sieht man unsere Kleinsten, nachdem sie Ende Dezember ihre Zertifikate zum Abschluss ihrer jeweiligen Stufe bekommen haben.
Da sich die positive Entwicklung im neuen Jahr fortgesetzt hat und in diesem Jahr auch wieder sehr viel Arbeit auf uns zukommt, haben wir Ende Januar mal eine kurze Auszeit genommen und einen Ausflug an die kambodschanische Küste gemacht. Auf dem Bild sieht man uns beim Picknick am Meer.
Der Ausflug war eine Idee der Lehrerinnen und sie haben auch die gesamte Organisation übernommen. Alle Lehrerinnen wohnen noch zu Hause bei den Eltern und daher bestimmen die Eltern auch noch, was sie unternehmen dürfen und was nicht, unabhängig vom Alter. Da dies ein Schulausflug war, waren alle Eltern damit einverstanden, dass ihre Töchter daran teilnehmen, das wäre bei einem Privatausflug sicher nicht der Fall gewesen. Für viele von ihnen war es auch der erste Ausflug ohne Familie.

Auf dem Bild sieht man neben den aktuellen Lehrerinnen und mir auf der rechten Seite unsere derzeitige Volontärin Lenka, die uns seit Oktober unterstützt. Wir befinden uns dort gerade im Nationalpark Kep, einem bei Einheimischen und Touristen beliebten Naturschutzgebiet an der Küste Kambodschas.
Es war nicht nur ein gelungener Ausflug, es war auch der optimale Zeitpunkt. Nachdem wir nach Phnom Penh zurückgekehrt waren, bin ich nach Deutschland geflogen, um die jährlich anstehenden Gesundheitschecks zu machen. In meiner Abwesenheit hat Lenka meine Klassen übernommen. Sie wartet nun auf meine Rückkehr, damit sie dann die geplante Reise durch Südostasien antreten kann. Und die hat sie sich wirklich redlich verdient.
Wir sind mittlerweile bei über 350 Schülerinnen und Schülern angekommen und haben im Schulgebäude alle uns zur Verfügung stehenden Ressourcen komplett ausgenutzt. Da uns dort nur 6 Klassenräume zur Verfügung stehen, nutzen wir für den Unterricht in den höheren Stufen am Abend auch noch das Volontär Haus. Dort sind zwar keine optimalen Voraussetzungen, aber wir haben ja gelernt zu improvisieren. Die Schüler sitzen und arbeiten an der dort aufgebauten Tischtennisplatte, an der ich am Wochenende mit einigen Schülern Tischtennis spiele.
Man kann meinen Ausführungen sicherlich entnehmen, dass wir in der Schule viel Arbeit aber vor allem auch viel Spaß haben. Viel Spaß hat auch unsere Volontärin und sie wird nach ihrer Zeit bei uns nach Europa zurückkehren und hier Werbung für uns machen, damit hoffentlich weitere Volontäre zu uns kommen.
Gar nicht eingegangen bin ich bei meinen Schilderungen bisher auf die 2. Schule, die wir im Juli 2022 übernommen haben und. Das liegt daran, dass hier die Situation deutlich komplexer ist als an Schule 1. Wir leisten hier bereits erfolgreiche Arbeit, aber die Begleitumstände sind deutlich schwieriger. Zu Schule 2 werde ich nach meiner Rückkehr nach Kambodscha einen gesonderten Bericht erstellen.
2022: Steigende Schülerzahlen nach Covid
Im Dezember 2021 konnte der Unterricht endlich wieder Präsenz fortsetzen werden. Es wurden aber Beschränkungen bezüglich der Schülerzahlen in den Klassenräumen eingeführt, die noch lange galten. Im April 2022 kehrte das bunte Leben weiter in die Schule zurück und alle Schüler*innen konnten gemeinsam und begeistert das kambodschanische Neujahrsfest feiern.
Seit Anfang 2022 steigt die Zahl der Schüler kontinuierlich und Ende 2022 begleitet die Schule über 300 Schülerinnen und Schüler. Das Kollegium aus mittlerweile 10 Lehrerinnen und Reinhold Rörtgen gibt täglich 40 Unterrichtsstunden.
Mit den Einnahmen aus den Schulgebühren decken die laufenden Kosten und schrittweise kann auch das für den Bau der Schule aufgenommene Darlehn zurückgezahlt werden. Die angespannte finanzielle Situation konnte auch dadurch gravierend verbessert werden, dass die Plus Kompetenzcoaching GmbH, bei der Reinhold Rörtgen seit Mitte 2021 online als Coach tätig ist, die Schule sponsert. Mit diesem Geld können sowohl notwendige Reparaturen durchgeführt als auch Neuanschaffungen zur Optimierung des Unterrichts tätigt werden.
Das Sponsoring ermöglicht es, zusätzlich zum normalen Unterricht anderweitige Aktivitäten zu organisieren. So konnten die Schüler*innen im März 2022 an einer Aktion der River Clean Organization Cambodia teilnehmen. Mit einem gecharterten Bus konnten die Schüler*innen ans Ufer des Tonle Sap Flusses gefahren werden, wo gemeinsam der dort vorgefundenen Müll gesammelt und einer umweltfreundlichen Verwertung zugeführt werden konnte.
Anschließend gab es dann noch ein gemeinsames Essen, dass ohne die Fördergelder nicht möglich gewesen wäre. Die Schüler reden noch heute von diesem großartigen Tag und fragen, wann es wieder eine derartige Aktion gibt. Alle Schüler*innen der EIS Cambodia kommen aus sehr einfachen Verhältnissen, ihr Leben besteht in der Regel aus Lernen und dem Leben zu Hause im Kreis der Familie. Geld für anderweitige Aktivitäten ist nicht vorhanden.
Weitere Informationen und aktuelle Aktivitäten der Schule finden Sie hier bei Facebook:
https://www.facebook.com/eiseuropeancambodia
Über diese Seite können Sie auch Kontakt mit der Schule aufnehmen, wenn Sie weitere Informationen wünschen und die Möglichkeiten einer Arbeit als Volontär kennenlernen möchten.
Ihr Ansprechpartner: Reinhold Rörtgen